ARCHIV
07.04.2010 20:00 Zürich, Kunsthaus Vortragssaal
08.04.2010 20:00 "
09.04.2010 20:00 "
10.04.2010 20:00 "
11.04.2010 20:00 "
15.04.2010 20:00 Mels, altes Kino
16.04.2010 20:00 Zofingen, Forum Siegfried
17.04.2010 20:00 Basel, Box Club Basel
18.04.2010 20:00 Schaffhausen, Haberhaus
Uraufführung
«Schattenboxen» (2009/10)
Ein musikalisch-szenischer Parcours
von Michael Heisch und Daniel Mouthon
in Zusammenarbeit mit dem ensemble für neue musik zürich
„Boxen hat grundsätzlich nichts Spielerisches, nichts Helles, nichts Gefälliges an sich. In seinen intensivsten Momenten ist es (…) das Leben selbst und kaum ein blosser Sport.“ Joyce Carol Oates: „Über Boxen“.
SCHATTENBOXEN setzt Boxen in Szene als Ausnahmezustand sozialer Interaktion. Im musikalischszenischen Parcours überlagern sich „Boxen“ und „Musik“ als je eigene Regelsysteme mit ihren spezifischen Körperlichkeiten, Rhythmen und Potentialitäten.
Schlagfolgen und Kampfverläufe kontrastieren mit klanglichen Feldern, Arien, Songs und dem Wortstrom des Literarischen. Kontinuitäten zwischen Kunst, Kampf und Alltag werden irritiert von Momenten der Verrückung und Zonen des Unbestimmten:
Wer kämpft? Wer spielt? Hakenschlag oder Atempause? Wo beginnt das Terrain der Auseinandersetzung? Wann kippt die Figur – in eine andere oder auf die Bretter…?
Jeannine Hirzel Gesang
Sandra Steiner Boxen
Katrin Ritz Boxen
Irene M. Wrabel Boxen
Luigi Archetti visueller Performer/Soundscapes
ensemble für neue musik zürich:
Hans-Peter Frehner Flöte
Manfred Spitaler Klarinette
Viktor Müller Keyboard
Lorenz Haas Perkussion
Urs Bumbacher Violine
Nicola Romanò Violoncello
Johan Herak Licht / Bühne
Katja Rey Kostüme
Nelly Rodriguez Video-Dokumentation
Tobias Gerber Boxen, Dramaturgie
Michael Heisch Boxen, Komposition
Daniel Mouthon Moderation, Komposition
Zum zweiten Mal nach Jack In The Box präsentieren wir im Sommer 2009 eine Koproduktion:
Schattenboxen (Konzept und Komposition: Michael Heisch und Daniel Mouthon) thematisiert Aspekte von Kampf und Spiel. Mit den Mitteln des Musiktheaters gestalten wir überhöhte und verfremdete Szenen, welche an das Leben in Beruf, Kunst und Alltag gemahnen.
An diesem musikalisch-szenischen Parcours nehmen teil: zwei SängerInnen, drei BoxerInnen, ein Schauspieler (als Erzähler, Moderator und Ringrichter) und die Instrumentalisten.
Die übergeordnete Dramaturgie des Stückes folgt der Steigerung von aufbauendem Training hin zur Kulmination im finalen Kampf: Die Kondition wird gestärkt durch Springseilen und Medizinballwerfen, es wird geboxt mit Sandsack und Sparring-Partnern und die dazu aufgeführte Musik ist oft kontrastierend: Bearbeitungen von höfisch-galanten Tänzen, Balladen der gefühlten Innerlichkeit, romantische Stücke. Es werden Arien mit vertauschten Rollen und Funktionen dargeboten: das (Nicht-)Sportlerische der Musiker-Riege stösst auf das (Nicht-)Musikalische der Kämpfenden, die Amateur-Boxerin tritt im Ring gegen den Pianisten des Kammerorchesters an und dazu ertönt eine Polka, von den Musikern mit Boxhandschuhen ausgeführt… - Phasenweise gemahnt das Bühnengeschehen an das Groteske eines Comics, in anderen Momenten leuchtet die schnell-spitze Eleganz einer Barock-Oper auf und wenn der Moderator / Ringrichter die Spielenden zu ihren kämpferischen Fortschritten und ihrer körperlichen Verfassung befragt, wähnt das Publikum sich in einer überdrehten Talkshow.
Das Bühnengeschehen wird paraphrasiert mit Vokal-Duetten aus der Opernliteratur, Rock-Songs und Chansonartigem, und in Szenen und Sketches aus den alltäglichen (Macht-)Kämpfen stellen die Sänger das bunte sportive Treiben auf die Probe-