FÜR NEUE MUSIK ZÜRICH
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23.11.2002  19:00  Schiffbau Zürich
24.11.2002  20:00  Basel Gare du Nord

das ensemble für neue musik zürich zu Gast in der Schiffbau-Halle und im Gare du Nord

Johannes Harneit, Op.17 KOLORATUR UA
(Joseph Haydn: 6 Esterhazy-Sonaten)

Anna Viebrock, Einrichtung

ensemble für neue musik zürich:
Hans-Peter Frehner/Flöte
Toshiko Sakakibara/Klarinette
Urs Bumbacher/Violine
Stefan Thut/Violoncello
Viktor Müller/Klavier
Matthias Eser/Schlagzeug
Jürg Henneberger/Klavier und musikalische Leitung


Jacob Haringer schrieb in einem Gedicht: „es war zu schwer, Jacob Haringer zu sein“.

Arnold Schönberg, der Haringer einst vertonte, sagte bei seiner Musterung,
er habe der Komponist Schönberg sein müssen, da niemand anderes es habe machen wollen.

Joseph Haydn war der Urvater der klassischen, also auch der modernen Musik.
Die Komponisten haben nur sein eigentliches Erbe gar nicht erkannt:
JH konzipierte nämlich RIESENFORMEN (meist in 6erZyklen),
deren Einforderung aber der Zukunft überlassen blieb.
Die Komponisten richteten sich in der Folge gewissermassen
nur in einzelnen Vierteln der Haydnschen Grossstädte ein –
Mozart war der letzte, der das Spiel auch versuchte: seine Haydn-Quartette sind eine Antwort auf die Haydn-Zyklen, die seit Op. 9 sämtlich als RIESENWerke aufzufassen sind.

Am Modell der 6 Esterhazy gewidmeten Sonaten versucht die
KOLORATUR
nun, lediglich durch Einfärbung der Haydn-Sonaten die RIESENFORM hervorzuheben.
Hierfür werden keine eigenen Töne verwendet; Nur die jeweilige Instrumentenfarbe weist auf
Zusammenhänge innerhalb des Zyklus hin:
Die MONA LISA wird nach dem Rasieren geröngt...

Keine“Bearbeitung“, keine „Analyse“, aber vielleicht doch ein eigenes Stück
(ohne J.H. zu nahe zu treten...)



Johannes Harneit
Geboren 1963 in Hamburg, studierte er Komposition bei Prof. Günther Friedrichs und Dirigieren bei Klauspeter Seibel an der Hamburger Musikhochschule.
1986 gewann er den 1. Preis beim Kompositionswettbewerb in Hitzacker.
Zahlreiche Kompositionsaufträge unter anderem von der Hamburgischen Staatsoper, der alten Oper Frankfurt, dem NDR Hannover, der IGNM Basel und dem Ensemble SCHAROUN.
Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn seit 1992 mit dem Ensemble Oriol (Berlin) und seit 1993 mit dem ensemble für neue musik zürich.
1990 war er einer der ersten Stipendiaten auf Schloss Solitude (Stuttgart).
Seit 1998 enge Zusammenarbeit mit den Regisseuren Christoph Marthaler und Herbert Wernicke im Grenzbereich des neuen Musiktheaters.
Im Februar 2000 Uraufführung seines für Christian Tetzlaff gechriebenen Violinkonzertes mit dem SWR Sinfonieorchester Freiburg/Baden Baden unter Sylvain Cambreling, im April 2001 folgte die US-Premiere unter Ingo Metzmacher , 2001 Uraufführung der Kammeroper „idiot“ unter Jürg Henneberger im Theater Basel.
Im Frühjahr 2002 im Rahmen des Festivals „Heidelberger Frühling“ wurde Harneit mit mehreren Werken porträtiert. Nach der Uraufführung des Eröffnungskonzertes begleitete dieses Werk die Künstler auf einer längeren Europatournee. Am 27. April 2002 die Live-Komposition „in vain“ im Schauspielhaus Zürich mit dem Klangforum Wien (Regie: Anna Viebrock, Leitung: Sylvain Cambreling). Am 7. Mai 2002 kam in Paderborn die Exposition für Orchester mit der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford unter der Leitung von Sebastian Gottschick zur Uraufführung. Am 7. Juni folgten die Drei Intermezzi zu Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ beim Festival Feldkirch.
Johannes Harneit lebt und arbeitet in Hamburg und ist seit der Saison 2001 Musikdirektor am Niedersächsischen Staatstheater in Hannover.
Seit Sommer 2002 werden seine Werke exklusiv von den Sikorski Musikverlagen Hamburg betreut.
19. Juli 2024
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